Wurde in den Kontoren früherer Zeiten häufig an Pulten im Stehen gearbeitet und mit der Hand geschrieben, so markiert das ausgehende 19. Jahrhundert mit der industriell hergestellten Schreibmaschine den Beginn der Ära der sitzenden Bürotätigkeit. Heute ist auch unser Alltag vom Sitzen geprägt, besonders unser Arbeitsalltag. Dabei ist das längere Sitzen keine gesunde Körperhaltung. Der Mensch ist nicht zum Sitzen geschaffen, jedenfalls nicht dazu, lange stillzusitzen.
Dynamisches Sitzen
Die konventionelle Sitzergonomie anerkennt, dass Sitzen für den Körper eine Belastung ist. Ihr Lösungsansatz strebt folgerichtig eine Entlastung an, indem sie versucht, den sitzenden Menschen perfekt abzustützen und ihm eine aufrechte, richtige Haltung empfiehlt. Das ist logisch gedacht und durchaus berechtigt bspw. beim Sitzen in Fahrzeugen. In der täglichen Büropraxis wird auf Drehstühlen gesessen und hier zeigen sich schnell die Schwachpunkte dieser Empfehlung.
Genau genommen gibt es die richtige Sitzhaltung nicht; was wir brauchen ist Bewegung und Variation, auch beim Sitzen. Dynamisches Sitzen ist aktives Sitzen, ist Bewegung von Kopf bis Fuß, ist der Wechsel von Be- und Entlastung, von Ruhe und Bewegung. Die beste Sitzhaltung ist demnach immer die nächste. Im Mittelpunkt unserer Überlegungen steht insofern das natürliche, physiologische Bewegungsverhalten des Menschen.
Voraussetzungen
Dynamisches Sitzen braucht einige Voraussetzungen:
die Bereitschaft des Einzelnen, lieb gewonnene Bequemlichkeit zu hinterfragen und abzulegen, sowie die körpereigene Wahrnehmung wieder zu entdecken, Bewegung also als natürliches Bedürfnis und wichtigen Bestandteil unseres Lebens zu erleben;
ein Sitzmöbel, welches ein aktives Sitzen in Bewegung überhaupt erst ermöglicht und
im Idealfall einen in der Höhe individuell anpassbaren Tisch.
Das eine kommt ohne das andere nicht aus. Sitzmöbel, die dynamisches Sitzen ermöglichen, müssen neben den ergonomischen Standards, wie individuelle Anpassbarkeit an Körpergröße und Arbeitshöhe, folgende Kriterien erfüllen: der Stuhl muss so konstruiert sein, dass er
allen Bewegungen des Sitzenden folgt und diese nicht behindert oder einschränkt,
bei allen Veränderungen der Haltung immer wieder die Beweglichkeit und Abstützung des Beckens zulässt, einen offenen Sitzwinkel auch in der vorderen Arbeitshaltung ermöglicht und dabei die Streckung der Wirbelsäule provoziert,
die Möglichkeit der gelegentlichen Entlastung für Rücken-, Schulter- und Halsmuskulatur bietet und
auch im Sitzen die Fuß- und Beinmuskulatur zur Steuerung der Bewegungsabläufe aktiviert. Wer konventionelles Sitzen gewohnt ist, muss hier umlernen. Das fällt bisweilen schwer, doch die Mühe lohnt sich.
Tischlein streck Dich
Das Sitzen an Tischen kann problematisch werden, wenn die Tischhöhe nicht auf individuelle Körpermaße wie Körpergröße und Körperproportionen Bezug nimmt. Ein zu niedrig eingestellter Tisch erzwingt förmlich eine gebeugte Körperhaltung, einen runden Rücken, alles andere also als vorteilhaft. Nun gibt es heute kaum noch Arbeitstische, die nicht in der Höhe angepasst werden können. Welche Arbeitshöhe für unsere Kunden die sinnvollste ist, zeigen wir an unseren höhenverstellbaren Tischen.
Höhenverstellbare Tische und Stehpulte
Wer sich mit dem täglichen Dauersitzen und mit herkömmlichen Stühlen nicht abfinden möchte orientiert sich hin zu Bewegungsstühlen, Stehpulten und Arbeitstischen, die einen spontanen Wechsel zwischen Sitzen und Stehen ermöglichen. Wer auf seinem Tisch schwere Lasten wie Berge von Ordnern nach oben und unten bewegen muss, kommt um eine motorische Höhenverstellbarkeit mit hoher Traglast nicht herum, muss der Tisch jedoch „nur“ Lasten um die 40 – 60 kg tragen, sind mechanische Höhenverstellungssysteme mit stufenlos einstellbarem Gewichtsausgleich die bessere Wahl.
Wechsel der Körperhaltungen
Denn nur mit diesen Systemen kann dem Impuls, die Haltung zu verändern, unmittelbar Ausdruck verliehen werden. Ein sehr wichtiger Aspekt, damit Sie die Vorteile der Sitz-Steh-Dynamik auch dauerhaft nutzen und nicht eines Tages von der vergleichsweise langsamen motorischen Verstellbarkeit abgehalten werden, die Verstellungsmöglichkeiten Ihres Tisches regelmäßig zu nutzen. So wie bspw. das Sitzen auf balans Stühlen nicht Knien meint, so meint das Stehen am Stehpult nicht bewegungsloses Stehen. Gemeint sind Bewegung, Abwechslung, und eine um das Körperlot spielende aufrechte Haltung, gleichsam eine Einladung zum Wechsel der Körperhaltungen während des Arbeitstages. Wer nicht länger dauerhaft auf Stühlen sitzen will, arbeitet am Stehpult. Es ist sowohl Start- als auch Zielplatz, eine Art Anlaufstelle für diejenigen, die sich frei bewegen wollen.
Positive Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit
Der spontane Wechsel zwischen Sitzen und Stehen an höhenverstellbaren Tischen oder die Nutzung eines Stehpultes ist mehr als nur eine Abkehr vom täglichen Sitzmarathon. Neben einer sofort spürbaren Verbesserung des körperlichen Wohlbefindens bringt der freie Wechsel der Körperhaltungen einen erstaunlichen Effekt: Geistige Leistungsfähigkeit und Kreativität erweitern sich beträchtlich, da geistige und körperliche Beweglichkeit sich wechselseitig bedingen. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass die heutigen Aufgabenstellungen bei der Bildschirmarbeit konzentrierter im Sitzen erledigt werden können. Wesentlich ist hier das richtig abgestimmte Verhältnis von Sitzhöhe, Tischhöhe und individuellem Körpermaß.
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